So eine „Bonsai-Wanderung“ hat besonderen Charme“! „Bonsai“ oder chinesisch „pénjĭng“ ist nach altem chinesischen Verständnis die Kunst, eine Harmonie zwischen den Naturelementen, der belebten Natur und dem Menschen in miniaturisierter Form darzustellen. Die Wanderung am 26. September bot uns diese Harmonie: Monreal mit dem Flair der Fachwerkhäuser im Ortskern, über dem Ort die Ruinen der Löwenburg und der Philippsburg, durch den Ort der Elzbach. Eine Miniatur aus dem Mittelalter, einem Bilderbuch entsprungen. Die Wanderstrecke von 12 km (428 hm) variierte den Monrealer Ritterschlag: Sie führte auf schmalen, zuweilen felsigen Pfaden über die Ruinen und um den Ort, lange Triebe des Traumpfades wurden kunstvoll abgetrennt. Den Elementen Natur und Wanderstrecke fügte sich unsere miniaturisierte Gruppe in alter chinesischer Tradition ein: Angekündigter Regen, Gewitter am Nachmittag und dazu die Bundestagswahl hatten sonst übliche 10-15 Wanderer zu einer Gruppe von vieren gestutzt. Der Einklang der vier, die herrliche Natur und die Wanderstrecke machten einen gelungenen Penjing aus.
Nicht unterschlagen sollten wir allerdings, dass das Prinzip der Miniaturisierung durch die üppigen, köstlichen Torten im Café Altes Pfarrhaus Monreal durchbrochen wurde. Die Schlusseinkehr dort bildete den harmonischen Abschluss.
Wanderführer: Hans-Eberhard und Ursula Peters, Wanderkilometer: 12, Text: Hans-Eberhard Peters, Fotos: Claudia Kleinfeld