Grau war der Morgen, der Regen plätscherte und die Uhren waren gerade frisch umgestellt. Für viele nicht das ideale Wanderwetter, doch ein paar Wanderinnen der Ortsgruppe Rheinbach ließen sich nicht abschrecken und so konnte Norbert Schnitzler mit einer kleinen, aber feinen Wanderschaft Premiere als Wanderführer feiern. Die nähere Umgebung von Kirchheim hat es ihm angetan und so ging es an der Hardtburg los. Vermutlich entstand die Burg im 11. oder 12. Jahrhundert, die noch vorhandenden Gebäude stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, wußte er zu berichten und führte die Gruppe in Richtung Kreuzweingarten weiter. Auf dem Weg dorthin kreuzte der Erfmühlenbach den Wanderweg. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden an seinem Verlauf über 20 Mühlen errichtet. An Stelle der alten Schleifmühle entstand zunächst eine Baumwollbleiche und Wattefabrik bis später die Aktiengesellschaft Weika ins Leben gerufen wurde. Weiter ging es nach Kreuzweingarten, wo der Bahnübergang passiert wurde - leider immer noch ohne Schienen... und so bestand nur die Möglichkeit zu Fuß nach Arloff zur Burg Kirspenich, die vermutlich im 13. Jahrhundert erbaut wurde und nun in Privatbesitz ist, zu gelangen. Nach einer kleinen Kurve um die Burg hieß es erstmalig "Aufstieg". Auf der Höhe angekommen bot sich eine schöne Aussicht auf Arloff, das Radioteleskop Stockert sowie auf die Bruder-Klaus-Kapelle und Antweiler. Auf dem Weg zurück zur Hardtburg tauchte die Gruppe in die Geschichte des Kaltsteinabbaus ein. Vom alten Steinbruch ging es zum alten Kalkofen, die beide früher mit einer Feldbahn verbunden waren.
Wanderführer: Norbert Schnitzler, Wanderkilometer: 10, Höhenmeter: 280, Text und Fotos: Claudia Kleinfeld