In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Rheinbach hatte der Eifel- und Heimatverein e.V. zu einer Stadtführung der besonderen Art eingeladen. Anlässlich des Jahrestags zur Reichsprogromnacht ging es in der gut 2-stündigen Führung um Erinnerungsorte in Rheinbach. Doch nicht nur bzgl. des 2. Weltkriegs, sondern auch anlässlich anderer historischer Ereignisse. Den Anfang machte der jüdische Friedhof in der Nähe des Bahnhofs. Peter Baus und Dietmar Pertz berichteten wie dieser Friedhof entstand, was mit ihm im 2. Weltkrieg passierte und wie es dazu kam, dass wieder einige Grabsteine dort stehen. Nach einem kurzen Zwischenstop am Bahnhofsgebäude ging es in die Kriegerstraße. Dort berichtete Dietmar Pertz examplarisch für alle jüdischen Familien, die von Rheinbach aus deportiert worden waren und denen Stolpersteine gewidmet sind, ein wenig über die Familien Sommer, Salm und Schwarz. Das nächste Denkmal war daher auch der Erinnerungsort im Rheinbacher Rathaus, wo an die Deportationen erinnert wurden. Einigen dürfte dieses Denkmal noch nie zuvor aufgefallen sein. Anders da der Denkstein für die zerstörte Synagoge ein paar Meter weiter. Den haben sicherlich schon viele auf dem Weg in die Stadt gesehen. Weiter ging von dort zum Platz Am Bürgerhaus, wo früher die Hexen und Zauberer verurteilt wurden. Sie landeten danach in den Hexenturm ein paar Meter weiter. In der immer weiter fortschreitenden Dämmerung führten die beiden Stadtführer die 22-köpfige Gruppe weiter in Richtung Stadtpark, wo zunächst das Hindenburg-Denkmal, die Gedenkstele für die Flutkatastrophe 2021 und dann das Ehrenmal für die drei ermordeten Ukrainer besprochen wurden. Schlusspunkt der Stadtführung war letztendlich das Ehrenmal ein paar Meter weiter. Tief beeindruckt gingen es anschließend für alle nach Hause.
Stadtführer: Peter Baus und Dietmar Pertz, Text und Fotos: Claudia Kleinfeld
Hinweis: Die Stadtführung wurde von einer Journalistin des General-Anzeigers Bonn begleitet.